Kopf des Monats
- Interview mit Erich Keller - Keller's Milch- & Käsespezialitäten
- Im Gespräch mit Andreas Magnus, General Manager, Kempinski Palace Engelberg
- Im Gespräch mit Robin Lüthi
- Im Gespräch mit Katrin Egger, Marketing- und Kommunikationsleiterin im OK des ESAF 2025 GLARNERLAND+
- Im Gespräch mit Petra Gössi, Schwyzer Politikerin und Juristin
- Im Gespräch mit Jakob Kamm, OK-Präsident ESAF 2025 Glarnerland+
Interview mit Erich Keller - Keller's Milch- & Käsespezialitäten
Im Gespräch mit Philippe Vögeli
Wie bist du zum Käser geworden? War das schon immer dein Traumberuf?
Ich bin Bauernsohn und begleitete früher meinen Vater in die Käserei zur Milchablieferung. Schon damals faszinierte mich dieser Beruf. Daher war für mich immer klar, dass ich die Ausbildung zum Käser – heute Milchtechnologe, in Angriff nehmen werde. Auch nach 40 Berufsjahren bin ich nach wie vor mit Leib und Seele Käser.
Dein Betrieb ist total modernisiert, wie muss man sich die Herstellung von Käse vorstellen und was für Produkte bietet die Käserei Keller noch an?
Was früher alles Handarbeit war, wird heute grösstenteils von Maschinen verrichtet. Natürlich kann nicht alles von den Maschinen/Steuerung erledigt werden. Gewisse Arbeitsschritte bleiben Handarbeit. In unserem Betrieb werden diverse Käsesorten, darunter auch zwölf verschiedene. Sorten Raclettekäse, hergestellt, feine Käsereibutter und Joghurts gehören auch zu unseren selbst hergestellten Produkten.
Wie hat sich denn das Käsern im Laufe der Digitalisierung verändert?
Durch die Digitalisierung ist die Käseherstellung effizienter geworden, was früher von Hand gemacht wurde (z.B. Käse schmieren), kann heute durch einen Roboter erledigt werden. Diese Automatisierung entlastet den körperlichen Einsatz enorm.
Wie wichtig ist dir die Verbindung zu deiner Region und den lokalen Produzenten? Arbeitest du mit anderen Landwirten oder Erzeugern zusammen?
Die Käserei Altendorf war schon immer regional verankert. Wir beziehen die Milch von 30 Bauernbetrieben aus der Region. Die Pflege einer partnerschaftlichen Beziehung zu unseren Lieferanten ist für uns von zentraler Bedeutung.
Wenn es deine Zeit erlaubt, was machst du in deiner Freizeit?
In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur. Ob auf dem Velo oder am Wandern, das Motto lautet: Einfach geniessen.
Erich, vielen Dank für deine Zeit.
Im Gespräch mit Andreas Magnus, General Manager, Kempinski Palace Engelberg
Viele Familien finden über Generationen hinweg den Weg zu uns.
Ein wundervolles Gebäude mit so viel Liebe zum Detail, so viel Charme.
Wie fühlt es sich an, Gastgeber eines solch renommierten Betriebs zu sein?
Andreas Magnus: Erst einmal vielen Dank! Die Liebe zum Detail und der besondere Charme unseres Hauses sind Ausdruck unserer täglichen Bemühungen. Es freut uns, dass dies auch von aussen wahrgenommen wird und wir die Traditionen von Kempinski, wie Gastfreundschaft und Exzellenz, erfolgreich umsetzen. Für mich ist es ein besonderes Privileg, Gastgeber eines so prächtigen Hotels wie unser Kempinski Palace Engelberg zu sein. Es bedeutet mir sehr viel, da mein Team und ich zusammen mit den Entwicklern viel Zeit investiert haben, um das Design zu verstehen und hochwertige Elemente durch Handwerkskunst zum Leben zu erwecken. Wir haben mit verschiedenen Handwerkern zusammengearbeitet, die den Wert von Details verstanden haben.
Kempinski Palace Engelberg, allein schon der Name hört sich teuer an, hier nächtigen nur die ganz wohlhabenden Menschen, oder sind Family & Kids mit weniger Budget auch willkommen?
AM: Das Kempinski Palace Engelberg steht für Luxus und Eleganz, doch wir legen ebenso grossen Wert darauf, dass sich jeder Gast bei uns willkommen fühlt. Das Wort «Palace» ruft eine bestimmte Vorstellung hervor, aber ich kann Ihnen versichern, dass unser Hotel eher wie ein Herrenhaus geführt wird. Wir achten besonders darauf, Elemente des Luxus in unseren täglichen Betrieb zu integrieren. Wir möchten, dass alle Erlebnisse, die während eines Aufenthaltes bei uns entstehen, zur Lebensqualität unserer Gäste beitragen. Viele Familien finden über Generationen hinweg den Weg zu uns – angefangen bei den Kindern, die sich auf ihre Tipi-Zelte freuen, bis hin zu den Pensionären, die bei einem Afternoon Tea in unserem Wintergarten gerne ihre Romane lesen.
Neben unserem 5-Sterne-Hotel in Engelberg gehört das Frutt Mountain Resort zu uns. Unser Schwesterhotel, das Frutt Mountain Resort, ist ein Vier-Sterne-Hotel, das Luxus durch Natur neu definiert – das Nebeneinander von dramatischer Natur auf über 1900m Höhe und einem natürlichen See vor der Haustür zusammen mit der zugänglichen Atmosphäre und dem entspannten Geist machen es zu einem wahren Hideaway für Kenner.
Der Covidvirus welcher uns alle begleitet hat gehört zur Vergangenheit. Wie hat sich die Hotellerie nach diesem Virus verändert?
AM: Für die Hotellerie war der Covidvirus ein erheblicher Rückschlag, wie in fast jedem Dienstleistungsgewerbe zu dieser Zeit. Kempinski hat die Zeit jedoch gut genutzt und zum Beispiel unser Hotel zu der Zeit umgebaut, sodass wir 2021 eröffnen konnten. Die bedeutendste Veränderung, die wir feststellen konnten, war die (Neu-) Entwicklung des Gästeverhaltens. Im neuen Zeitalter der künstlichen Intelligenz sind die Menschen auf der Suche nach echten Erfahrungen durch menschliche Beziehungen. Damit sind wir in einer guten Position, denn unser Kerngeschäft ist die Schaffung von Erlebnissen durch menschliche Beziehungen.
Auf was wird im Kempinski Palace Engelberg besonders Wert gelegt?
AM: Im Kempinski Palace Engelberg und im Frutt Mountain Resort legen wir grossen Wert darauf, die Brücke zwischen Gast und Gastgeber zu schlagen. Wir ermutigen alle Teammitglieder, jeden Gast als den Menschen zu sehen, der dahinter steht, und bemühen uns, eine Beziehung zu jedem Gast des Hotels aufzubauen.
Engelberg liegt im Herzen der Schweiz. Was macht Engelberg aus?
AM: Der Einfluss des Benediktinerklosters aus dem Jahr 1120 ist in diesem charmanten Dorf in allen Bereichen des Lebens spürbar. Es ist ein bodenständiger Ort, ein wahrhaft verborgener Schatz im Herzen der Schweiz. Der familiäre Charakter der Menschen vermittelt das Gefühl, in einer grossen Nachbarschaft zu leben. Das ist für mich wirklich ein einzigartiger Aspekt. Der Ort bietet eine spektakuläre Naturlandschaft im Sommer, wie auch im Winter – er ist das grösste Sommer- und Winterreiseziel der Schweiz. Beide unserer Hotels bieten den perfekten Rückzugsort für Gäste, die eine Auszeit vom Stadtleben suchen, sich regenerieren und aktiv sein möchten.
Im Sommer ist Engelberg ideal für Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiken, Angeln oder Schwimmen in den klaren Bergseen. Im Winter bietet es ein abwechslungsreiches Skigebiet mit Pisten für alle Erfahrungsstufen und sogar Eisfischen ist möglich. Engelberg ist noch ein «hidden gem», der immer populärer wird. Hier kann man die traditionelle Schweizer Kultur hautnah erleben und beobachten, wie Kühe auf den Weiden grasen, von denen der Käse für das Frühstück oder Fondue stammt.
Vielen Dank für Ihre Zeit.
Kempinski Palace Engelberg
Dorfstrasse 40
6390 Engelberg
Telefon +41 41 639 75 75
Im Gespräch mit Robin Lüthi
Im Gespräch mit Philippe Vögeli
Robin, vielen Dank für deine Zeit…
Deine Welt dreht sich rund ums Motocross …Wie kam es dazu?
Schon seit klein an war ich immer ein Fan von Motorrädern und Autos. Im Jahr 2012 habe ich meine ersten Erfahrungen im Motorsport gemacht. Die ersten Runden habe ich mit einem Solotöff gedreht. Ich habe zahlreiche lizenzfreie Rennen bestritten, bis ich 2015 auf vier Räder umgestiegen bin. Das Jahr 2015 war das Einstiegsjahr in die Quad-Szene, ich bestritt nur wenige Rennen und trainierte nur ab und zu. Das Quadfahren hat mir immer mehr Spass gemacht und deshalb habe ich im 2016 an der MXRS-Meisterschaft in der Kategorie Quad teilgenommen.
Du bist ja neben deinem zeitintensiven Hobby (kann man Hobby schreiben oder nicht) auch noch ganz normal arbeitstätig. Bringt man das alles unter einen Hut?
Das ist nicht immer so einfach …Das Hobby ist sehr zeitintensiv. Leider gibt es nicht viele Trainingsmöglichkeiten in der Schweiz, weshalb wir gezwungen sind, oftmals nach Italien oder Frankreich zu fahren, was natürlich schnell viel Zeit beansprucht. Stressig wird es vorallem, wenn nach einem Rennwochenende eine Woche später erneut ein Rennen ansteht. Da ist man in der Woche dazwischen täglich am Abend damit beschäftigt, das Quad vorzubereiten,dass heisst; das Quad zu waschen, zu inspektieren, kontrollieren, reparieren und Einstellungen zu machen. Nebst dem muss natürlich auch unser Transportmittel (Wohnmobil mit Anhänger) wieder aufgerüstet und vorbereitet sein. Alles unter einen Hut zu bringen ist wohl nur möglich, da mich mein Vater voll und ganz unterstützt und immer dabei ist.
Bei Motocross und Motoren hört und liest man immer wieder von schlimmen Unfällen, die passieren. Ist dein Sport nicht extrem gefährlich?
Motocross gehört zu den Risikosportarten das ist Fakt. Es kann immer etwas passieren. Verschiedene Einflüsse können zu einem Unfall führen: Andere Fahrer, Materialdefekte, Fahrfehler etc. Entgegenwirken kann man, in dem man in eine richtige Schutzausrüstung, welche auf den Körper angepasst wird, investiert. Ein wichtiger Punkt ist es 100% konzentiert und fokussiert bei der Sache zu sein. Bis anhin wurde ich zum Glück vor schweren Unfällen verschont.
Was waren deine grössten Erfolge? Und, gibt es Ziele, vielleicht auch Träume, die du noch erreichen möchtest?
Zu meinen Erfolgen gehören:
- MXRS Vizemeister 2016
- MXRS Meister 2018 und 2019
- SAM Vizeschweizermeister 2017, 2018, 2019, 2023
Ein grosser Erfolg für mich war die Teilnahme am Quad of Nations 2019 in Schwedt. Eine Weltmeisterschaft, bei welcher verschiedene Nationen ihre drei besten Fahrer stellen.Ein Traum oder Ziel besser gesagt, ist es nun endlich den Schweizermeistertitel einzufahren, nachdem es in den letzten Jahren meistens knapp aufgrund von Materialpech nicht gereicht hat.
Wenn man Robin mal nicht auf Rädern oder quietschenden Motoren sieht, was tust du in deiner Freizeit?
Nebst meiner anspruchsvollen Tätigkeit als Strassenbaupolier betreibe ich nebenbei in Wangen ein Geschäft (Carrevolution), welches sich auf die High end Aufbereitung von Autos spezialisiert hat. Die wenige Zeit, die dann noch bleibt nutze ich, um ab und zu eine Runde mit meinem Sportwagen zu drehen.
Im Gespräch mit Katrin Egger, Marketing- und Kommunikationsleiterin im OK des ESAF 2025 GLARNERLAND+
Im Gespräch mit Philippe Vögeli
Die wohl meistgestellte Frage an Dich: Wie läufts? Seid ihr auf Kurs?
Ja, wir sind auf Kurs. Mittlerweile arbeiten über 170 Fachkräfte im OK ESAF 2025 Glarnerland+ mit. Über 85% von ihnen ehrenamtlich, was gerade in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist. Das zeigt uns immer wieder eindrücklich auf, welch hohe Attraktivität ein ESAF ausstrahlt. Es ist ein Privileg, mit Menschen zusammenarbeiten zu dürfen, die nicht des Geldes wegen, sondern aus Überzeugung im Team sind.
Wir sind damit in den letzten 12 Monaten zum stattlichen KMU herangewachsen und haben einige Pendenzen abgearbeitet. Im August letzten Jahres wurde unser Siegermuni ZIBU getauft, Ende Oktober haben wir die Buchungsplattform für unsere Übernachtungsgäste geöffnet und im Januar unsere zweite Anwohnerinformation durchgeführt.
Wir haben Patronatspartnerschaften mit 33 Gemeinden, Bezirken und Kantonen aus der gesamten Gastgeberregion Glarnerland+, wozu auch die Regionen Sarganserland, March Höfe und Zürichsee-Linth gehören, eingehen dürfen und sind in den Bereichen Infrastruktur, Fest, Sicherheit und Sport konkreter in die Planung eingestiegen. Und obwohl der Verkehr die grösste Herausforderung bleiben wird – ich bin überzeugt, dass wir auch das schaffen werden.
Auch wenn uns das bisher Erreichte sehr freut und auch ein bisschen stolz macht, jetzt geht es erst richtig los. Denn das ist auch eine Tatsache, wenn man ein so grosses Fest organisiert: Egal, wann man damit anfängt, gegen Ende wird die Zeit immer knapp.
Wie kam es dazu, dass Du im OK des ESAF 2025 Glarnerland+ bist?
Ich kenne OK-Präsident Jakob Kamm schon lange, bedingt aus meinen früheren beruflichen Tätigkeiten. Als ich vor über 10 Jahren unseren damaligen, gemeinsamen Arbeitgeber verliess, habe ich die Kandidatur für das ESAF 2025 Glarnerland+ am Rande noch mitbekommen. Jakob hat mich schon damals gefragt, ob ich bereit wäre, mitzuarbeiten, sollte die Kandidatur denn gelingen. Und so stand er am 7. März 2021, einen Tag nach dem Zuschlag, unter meiner Haustüre und ich habe Ja gesagt.
Auf was freust Du Dich am meisten im Zusammenhang mit dem ESAF?
Da gibt es Einiges. Auf den Moment, wenn wir im Team sagen können: «Mir händs gschafft und es isch super gsi!» zum Beispiel. Das wird wohl für uns alle ein hochemotionaler Moment, wenn die Erkenntnis greifbar wird, was wir da gemeinsam erreicht haben und dass wir es gemeinsam zum Erfolg gebracht haben. Denn jetzt, mitten in der grossen Arbeit, kann es sich niemand von uns wirklich vorstellen, wie es sein wird, wenn die 56 500 Plätze fassende Arena voll besetzt ist und weitere 150 000 Gäste sich auf unserem Festgelände aufhalten und feiern.
Ich freue mich aber auch auf den Moment, wenn wir am ESAF 2028 in Thun Gäste sein werden und einfach nur «törffed sii und gnüüsse». Denn Hand aufs Herz, nur die allerwenigsten aus dem OK ESAF 2025 Glarnerland+ werden «ihr» Fest auch nur ansatzweise mitbekommen, geschweige denn geniessen können. Im Gegenteil, ich stelle mich auf drei extrem intensive Tage ein, wo ich froh sein muss, wenn ich überhaupt einmal ein Bett aus der Nähe sehe.
Am meisten freue ich mich aber jeden Tag daran, dass ich als Vollblutglarnerin die grosse Chance und Ehre habe, zum Gelingen dieses einmaligen Generationenanlasses direkt vor meiner Haustüre aktiv beitragen zu dürfen sowie darauf, dass wir der Schweiz und darüber hinaus stolz zeigen dürfen, was wir im Glarnerland+ alles bieten und können. Und wenn dann unsere Gäste am 31. August 2025 wieder nach Hause gehen und sagen: «Mir händ ja schu gwüsst, dass d Glarner das chänd. Aber dass sie’s so guät chänd, hettemer nüd tänggt!», dann haben wir unseren Job wirklich gut gemacht.
Was schätzt Du am Glarnerland?
Das Glarnerland ist seit jeher meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen, hier spielt sich mein soziales und berufliches Leben ab, hier bin ich mit Leib und Seele zu Hause. Zwar lebte ich auch einige Monate im Ausland und reise auch heute noch gerne in der Welt herum, aber punkto Lebensqualität ist es nirgends so schön wie im Glarnerland.
Neben dem perfekten Mix aus Urbanität und Ländlichkeit schätze ich im Glarnerland besonders den Schlag Mensch. Er ist pragmatisch, geerdet, loyal und hilfsbereit, hat einen gesunden Humor, ist «gschaffig» und sein Wort gilt. Im Glarnerland kennt, schätzt und unterstützt man sich, es ist uns seit jeher bewusst, dass wir nur gemeinsam
stark sind. Und in dieser Stärke, diesem Miteinander, legen wir oftmals eine ungeahnte Progressivität an den Tag (beispielsweise Stimmrechtsalter 16, Begründung der AHV, Gemeindefusion und erstes Fabrikgesetz). Dennoch sind wir stets am Boden und bescheiden geblieben.
Was macht Katrin in ihrer Freizeit?
Ich liebe meine Familie und die Natur. Mit meinen drei Jungs, da gehört auch der älteste, sprich, mein Mann, dazu ;-) spüre ich jeden Tag das volle Leben und das wertvolle Gefühl von Zusammengehörigkeit, Geborgenheit und bedingungsloser Liebe. Das tönt jetzt wohl etwas esoterisch, ich bin aber überzeugt, dass es am Ende genau um solche Werte geht im Leben. Gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen, sei es beim Brätlä mit Freunden im Wald, bei einer Wanderung in den Glarner Bergen oder einem Ausflug mit Abkühlung an den Klöntalersee – das ist für mich Erholung und Krafttanken pur.
Pferde spielen darüber hinaus eine ganz besondere Rolle in meinem Leben.
Seit meinem zehnten Lebensjahr bin ich fasziniert von diesen edlen Tieren und leidenschaftliche Reiterin. So geniesse ich die Stunden mit meiner Stute Coppelia, welche mir sehr viel gibt und mir hilft, neben meinen fordernden Aufgaben ESAF 2025 Glarnerland+, Familie und Haushalt im Gleichgewicht zu halten.
Im Gespräch mit Petra Gössi, Schwyzer Politikerin und Juristin
Im Gespräch mit Philippe Vögeli
Als Allererstes möchten wir Ihnen noch zur Wahl in den Ständerat gratulieren. Wie haben Sie den Wahlkampf empfunden?
In meinem Wahlkampf habe ich die Themen in den Fokus genommen, die den Menschen wirklich am Herzen liegen. Darum habe ich mich als die «Richtige fürs Wichtige» positioniert. Ich bin an vielen Veranstaltungen zu diesen Themen aufgetreten, habe Wanderungen organisiert, an denen ich mit den Schwyzerinnen und Schwyzern ins Gespräch gekommen bin und war so für alle sicht- und spürbar. Schon während des Wahlkampfes habe ich viele positive Rückmeldungen bekommen, aber dass ich im ersten Wahlgang mit einem hervor ragenden Resultat gewählt werden würde, hätte ich nie gedacht. Ich glaube, es hat mir geholfen, dass mich die Menschen besser kennengelernt haben und meine Positionen zu den für sie wichtigen Themen geteilt haben. Jetzt will ich zeigen, dass sie tatsächlich die Richtige in den Ständerat gewählt haben.

Was haben Sie aus Ihrer Amtszeit als Präsidentin der FDP mitgenommen?
Ich habe gelernt, wie es ist, im Rampenlicht und unter permanentem Druck zu stehen. Und wie es sich anfühlt, zuerst als Verlegenheitslösung bezeichnet zu werden, dann als Überfliegerin und schliesslich als jemand, der mitten im Wahlkampf der FDP einen ökologischen Anstrich geben wollte. Es war eine interessante Erfahrung, weil mir immer wieder Etiketten angeklebt wurden, die wenig mit der Realität und noch weniger mit meiner Persönlichkeit zu tun hatten. Tatsächlich habe ich immer die Positionen vertreten, von denen ich überzeugt war und bin. Ich bin sehr bodenständig und verbiege mich nicht, nur weil der politische Wind vielleicht wieder einmal gedreht hat. Und wenn ich auf das Votum der Wählerinnen und Wähler schaue, wurde das offensichtlich honoriert.
Wie sehen Sie die Schweiz in 20 Jahren?
Es gibt diesen wunderbaren Satz von Mark Twain, den ich dazu gerne zitieren möchte: «Voraussagen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen.» Gerade in einer Welt, die sich innerhalb der letzten vier Jahre mit der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und nun dem Krieg im Nahen Osten fundamental geändert hat, macht es keinen Sinn, konkrete Prognosen abzugeben. Niemand hätte sich 2020 vorstellen können, dass wir nur vier Jahre später mit Bedrohungen leben würden, die man in Europa für immer als unmöglich erachtet hatte. Es ist anders gekommen, und wir müssen wieder viel mehr für unsere Sicherheit sorgen, unsere demokratischen Werte verteidigen und sehr darauf achten, dass wir unsere grössten Stärken – Freiheit, Eigenverantwortung und eine liberale Wirtschaft – nicht aus der Hand geben. Alle Länder beneiden uns um diese Werte und unsere direkte Demokratie. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass dieses einzigartige und erfolgreiche Modell Schweiz nur bewahrt und weiterentwickelt werden kann, wenn wir uns jeden Tag dafür einsetzen.
Was gefällt Ihnen an Küsnacht am Rigi? Ein Umzug an den schönen Zürichsee kein Thema?
Küsnacht am Rigi, der Vierwaldstättersee, die Berge und der Kanton Schwyz sind meine Heimat. Hier bin ich verwurzelt, hier komme ich immer wieder zurück und zu mir. Klar, ich mag den Zürichsee und ich arbeite in Zürich, aber ein Umzug kommt nicht in Frage.
Wenn Frau Gössi mal nicht politisiert oder arbeitet, wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Ich bin sehr gerne in der Natur und finde meine Ruhe und Entspannung beim Wandern. Ich konnte sogar meinen Partner davon überzeugen, regelmässig mit mir Touren zu machen, jetzt ist auch er auf den Geschmack gekommen. Ich entspanne mich gerne mit Freunden. Mir gefällt auch die südliche Leichtigkeit des Seins, wahrscheinlich weil ich eine halbe Tessinerin bin. Deshalb bin ich auch gerne in Italien unterwegs.
Frau Gössi, vielen Dank für dieses spannende Gespräch und Ihre Zeit.
Im Gespräch mit Jakob Kamm, OK-Präsident ESAF 2025 Glarnerland+
Im Gespräch mit Philippe Vögeli
In gut zwei Jahren findet hier in Mollis das Eidgenössische Schwingfest statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren?
Ja, mehr als. Wir haben als Vorbild das ESAF Zug 2019. Wir haben das Glück, dass wir einige Personen im Team haben dürfen, die bereits an Vorgänger-ESAF’s mitgearbeitet haben und uns mit ihrem Wissen zur Seite stehen. Dies hilft uns ungemein. Wir befinden uns in einem Master-Plan-Konstrukt mit aktuell 1600 Eintragungen, welche wir mit den verschiedenen Bereichen und Stabsstellen verknüpft haben. Dies ist dann jeweils auf jeden Bereich abgestützt mit Teil-Masterplänen. Zusammenfassend sind wir aktuell im Fahrwasser und haben gut ein Quartal Vorsprung gegenüber der Planung wie sie in Zug ablief.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Du zum OK-Präsidenten dieses Generationenanlasses geworden bist?
Es wurde ein Würfel aufgeworfen, darauf stand dann mein Name. (Lacht) Nein, natürlich nicht. Ich muss hier ein bisschen ausholen. 2011 ging ich mit dieser Idee auf die Piste. Es entwickelte sich mehr und mehr und wurde immer konkreter. 2017 nach der Landsgemeinde gings dann richtig Kandidatur 2021 und wir bekamen den Zuschlag. Im Vorfeld der Kandidatur musste man dann darüber nachdenken, wer nun dieses Amt machen wird. Wer kommt da überhaupt in Frage. Wird es wieder ein Politiker sein, wie das in den vergangenen Jahren war. Die Schwinger waren wohl zufrieden mit meiner Arbeit und haben sich dazu entschieden, dass sie mich fragen möchten. Für mich war klar: Wenn ich den OK-Präsidenten machen darf bin ich sehr stolz und mache das natürlich gerne.
Was siehst Du als grösste Herausforderungen für das ganze ESAF, auch auf Dich persönlich bezogen?
Ja gut, auf mich persönlich kann ich das fast nicht beziehen, allein kann ich das nicht stemmen. Aber da sind wir genau schon beim Punkt. Um diesen Anlass realisieren zu können, braucht es unglaublich viele gute und engagierte Gastgeber/-innen und Helfer. Wir werden im OK schlussendlich über 170 Leute (im Kern-OK 25) haben. Alle diese Menschen im ehrenamtlichen Umfeld zu Höchstleistungen motivieren zu können, das ist eine Grosse Herausforderung. Natürlich kriegen alle eine Entschädigung im Stundenansatz, wie hoch dieser sein wird, können wir aktuell auch noch nicht genau sagen. Das resultiert dann aus dem Endergebnis. Dieser Anlass wird so unglaublich gross, sich das jeden Tag selber zu sagen, bringt uns alle nicht wirklich weiter. Schlussendlich wird es nur funktionieren, wenn wir als Team sämtliche Aufgaben meistern werden, und aktuell bin ich mehr als überzeugt, dass wir auf dem absolut richtigen Weg sind.
Wie kam es dazu, dass man trotz der aktuellen und Negativpresse an Läderach als Königspartner festgehalten hat?
Wir haben faktenbasiert entschieden, so wie wir Johannes Läderach (heutiger CEO) im ganzen Prozess kennengelernt haben. Ich darf Johannes bereits schon ein bisschen länger kennen. Er ist auch Präsident der Glarner Handelskammer. Wir sind stolz, dass sich die Familie Läderach überhaupt auf der Ebene Königspartner committet hat. Mit Familie meine ich die 3. Generation Läderach.
Die Eltern sind seit 2018 nicht mehr dabei. Johannes selber wohnt in Mollis. Läderach ist ein unglaublich wichtiger Arbeitgeber für den ganzen Kanton. Was uns aber fast noch wichtiger war, dass alle anderen Königspartner, der Schwingverband, sowie unsere Volkswirtschaftsdirektorin wie auch unsere gesamte Geschäftsleitung ebenfalls hinter diesem Entscheid stehen kann.
Johannes hat dann in einer Sitzung mit allen Beteiligten nochmals Stellung genommen. Er musste sich natürlich auch kritischen Fragen stellen. Die Firma Läderach trat dann in den Ausstand. Wir haben dann alles nochmals besprochen und sind sehr schnell zum einstimmigen Entscheid gekommen, dass wir diese Partnerschaft weiterführen.
Was schätzt Du am Glarnerland? Man sagt ja: «Det wo jede jede kennt» . . . Wie siehst Du das?
Ich schätze unglaublich viel am Glarnerland. Ich bin auch gerne in der Stadt Zürich, fahre aber immer wieder gerne zurück ins Glarnerland. Einfach ein Heimatgefühl. Es ist ruhig, ländlich und einfach wunderschön. Ich glaube, wir ziehen schlussendlich alle am selben Strick in die gleiche Richtung, wenn es um die Wurst geht. Es sind alle offen, aber irgendwie trotzdem am Boden geblieben. Die Spezies Glarner gefällt mir einfach per se . . .. Weltweit gibt es 40 000 Glarnerinnen und Glarner. Wenn du also mal einen siehst, ist das ein Privileg und gerade Du Philippe darfst jetzt aktuell sogar einen Glarner interviewen.
Das muss für Dich ein unglaubliches Highlight sein, oder? (lacht) Und zur Grösse noch schnell, wir stellen uns Folgendes vor. Wenn dann die Arena vom ESAF steht, bringen wir da den ganzen Kanton Glarus rein und es hat immer noch 16 000 freie Plätze. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und was ich unglaublich schätze, ist die direkte Demokratie, die wir hier im Glarnerland pflegen. Die Landsgemeinde ist jedes Jahr ein Highlight.
Köbi, vielen Dank für Deine Zeit.